Entwicklung und Meilensteine des V-Labels
Die weltweite Entwicklung des V-Labels
1985 wurde das V-Label der Öffentlichkeit beim Europäischen Vegetarier Kongress vorgestellt. Die ersten veganen und vegetarischen Produkte erhielten elf Jahre später eine Deklaration mit dem V-Label. 1997 wurde es als internationale Marke geschützt und in den Folgejahren zunehmend auf weitere europäische Länder ausgedehnt. Seit 2016 ist das V-Label erstmals außerhalb Europas im Einsatz und wird seit 2017 auch für Kosmetikprodukte vergeben. In der Schweiz kennzeichnet das V-Label seit September 2017 vegan-vegetarische Menüs in sämtlichen IKEA-Restaurants und ist damit erstmals in der Großgastronomie vertreten.
Der Veggie-Boom der vergangenen Jahre hat zu einer gesteigerten Bekanntheit des Labels beigetragen. Laut einer Umfrage von biopinio aus dem Jahr 2016 ist das V-Label 58 % der befragten deutschen Verbraucher bekannt. Mittlerweile sind weltweit über 15.000 Produkte von rund 1.400 Lizenznehmern mit dem V-Label gekennzeichnet, das bereits in 27 Ländern geschützt ist. 30 Mitarbeiter bei Lizenzierungsstellen in 15 Ländern sind für die Entwicklung und Vergabe des Labels verantwortlich, das seinen Hauptsitz in der Schweiz hat. Seit 2006 wird das V-Label auch von Deutschland aus vertrieben. Im Laufe der Jahre ist die Mitarbeiterzahl auf sechs Vollzeitkräfte gestiegen.
Entscheidende Marktveränderungen
In den Jahren von 2013 bis 2016 haben bedeutende Großhändler wie Kaufland, Aldi Nord sowie Süd, Edeka und NORMA ihre vegan-vegetarischen Produkte mit dem V-Label lizenzieren lassen und eigene Veggie-Produktlinien auf den Markt gebracht. So ist das Label mittlerweile in über 50.000 nationalen Verkaufsstellen sichtbar und hat eine Ausweitung sowie transparente Gestaltung der Veggie-Produktsortimente angeregt.
Insbesondere die Ausrichtung auf vegan-vegetarische Kundengruppen namhafter Fleischproduzenten wie der Rügenwalder Mühle und die entsprechende Kennzeichnung der neu eingeführten Veggie-Produkte mit dem V-Label bewirkte seit 2015 eine bedeutende und anhaltende Veränderung auf dem Markt der Fleischalternativen, der inzwischen durch eine große Vielfalt besticht.
Durch das geschärfte Bewusstsein unter Verbrauchern für versteckte tierische Inhaltsstoffe in Produkten hat sich das V-Label mittlerweile auch im Getränkesegment etabliert. Bis zum Jahr 2015 ließen 8 Weinhersteller ihre veganen Produkte lizenzieren. 2017 gehören bereits 48 Weinhersteller zu den Kunden des V-Labels, darunter Großproduzenten wie Langguth oder Peter Mertens. Valensina zählt als Safthersteller seit 2014 zu den Lizenznehmern des V-Labels. In den Folgejahren kamen weitere Marken wie Eckes Granini mit 14 % Marktanteil und Völkel mit einem Anteil von 70 % im Biosegment den Verbraucherforderungen nach mehr Transparenz durch die Kennzeichnung vegan-vegetarischer Produkte nach.
Fazit
Vegan-vegetarische Produkte sind längst keine Nischenprodukte mehr und in den vergangenen Jahren zu einer attraktiven Produktgruppe auf dem nationalen Lebensmittelmarkt herangewachsen. Auch außerhalb Europas ist eine gesteigerte Nachfrage nach gekennzeichneten Veggie-Produkten zu verzeichnen, bei der das V-Label als sichere Orientierungshilfe eine entscheidende Rolle spielen wird. Der Einstieg des V-Labels in den Markt der Kosmetikprodukte wird auch weiter zu einer steigenden Präsenz und Transparenz von Veggie-Produkten für Verbraucher beitragen.